Schuhe vergangener Tage
Es waren die Schuhe vergangener Tage,
die aber keine Abdrücke hinterließen auf dem kalten Stein
aus bepissten Häusern und verbranntem Gips,
wo einst warmes Holz den Boden bedeckte
und der Flor eines Teppichs lautlos
und der Klang der Gläser rein war.
Es waren die Schuhe vergangener Tage,
die den Jammer hinter der Mauer
räumlich mit primitiver Banalität füllte
und niemanden verhungern ließen,
und 200 Liter Wasser zum Ertrinken bereit hielten –
abgerechnet – enteignet – aufgebraucht.
Es waren die Schuhe vergangener Tage,
fremde Namen zur Pflege einer pendelnden Elite,
Glück an jeder Ecke aus Respiration,
organisierte Drohgebärden halten alles im Zaum,
wiedererkannt, ermüdend, falsch,
sichtbares Elend einer krepierenden Welt.
Es waren die Schuhe vergangener Tage,
die schon lange keine Liebe mehr trugen, keinen song,
aber die schimmelnde homogene Psychologie von
geistloser Macht und tränenreicher Erschöpfung.
Die Schuhe, die Spalier standen, entwendet, um zu treten,
während Schönheiten unter langem Haar kicherten.
Es waren die Schuhe vergangener Tage,
die Spuren im sich wiegendem Gras hinterließen,
Worte aus ewiger Zeit transportierten
verloren an Parolen der Hoffnung,
beobachtet von großen Augen derer, die gebraucht brauchen
und derer die lächelten als der Vogel starb.
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